Hangout zum Beko BBL Top4: „Wir sind keine Freunde“

Die Beko Basketball-Bundesliga hat kurz vor dem Top4 am kommenden Wochenende noch einmal zum digitalen Stelldichein geladen. Ehe sich die Brose Baskets, Bayern München, ALBA Berlin und Gastgeber ratiopharm Ulm um den Pokal balgen, wurden die Schlüsselspieler zum Hangout einberufen.

Bambergs Anton Gavel hielt nicht mit den großen Ambitionen des Favoriten Brose Baskets zurück: „Ich glaube schon, dass wir Favorit sind. Dieses Jahr wollen wir den Pokal wieder zurückholen.“

Für Bayern Münchens Yassin Idbihi die ideale Vorlage: „Ich schließe mich meinem Freund aus Bamberg an: Wir sind auch Favorit!“

Antwort Gavel aus dem Off: „Wir sind keine Freunde.“

Und danach grinsen alle breit. Das kleine Tête-à-Tête zwischen Gavel, Idbihi, Ulms Per Günther und Berlins Akeem Vargas sorgt trotz einiger technischer Probleme für die richtige Einstimmung auf ein spannendes Wochenende.

Wer sich den Hangout in voller Gänze ansehen mag: Here we go.

show me the money: ein blick in das #digisport modell der major league baseball

Wem bin ich in der letzten Zeit derbe auf den Nerv gegangen? Hand hoch! Die Wahrscheinlichkeit, dass ich mal wieder begeistert gepostet habe, wie großartig Ich die Arbeit der Major League Baseball im #digisport finde ist groß. Also entfolgt mir jetzt oder lest einfach weiter.

Alle digitalen Aktivitäten der Major League Baseball werden gebündelt von einem Ort aus gesteuert: New York. Das schließt alle Teams und die Liga ein. Das Herz schlägt in den Büros von MLB Advanced Media (BAM). 77 Millionen US-Dollar betrug das Investment der 30 Teambesitzer im Jahr 2000 als MLB Advanced Media gegründet wurde. 2012 wird der Wert des Unternehmens auf 2,5 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Wer will dass es endlich zur Sache geht, der klicke jetzt und hier unten auf „Play“

Ähm, könntet ihr bitte genau jetzt wieder den Mund schließen? Wir machen jetzt ein Foto… Kleiner Scherz am Rande. So saß ich auch vor dem Bildschirm bevor ich mir den Clip ein zweites Mal angesehen hab.

Das muss man sich mal alles auf der Zunge zergehen lassen:

  • 50 % des Traffic kommt über das Smartphone
  • 90 % sollen in den kommenden Jahren über mobile Devices kommen
  • 12 Millionen Vistors besuchen MLB.com täglich (!)
  • 5,6 Millionen US-Dollar beträgt das Preisgeld des Fantasy Managers
  • 37 Millionen Tickets wurden 2012/13 online verkauft
  • 15 Sekunden braucht es bis ein Replay in der Arena in MLB At Bat anzusehen ist
  • 1 Spiel verursacht bei der MLB Advanced Media 8-9 Terrabyte Daten
  • 1,5 Petabyte Daten landen im Jahr bei MLB Advanced Media

Man füge nun noch ein paar Dollar Zeichen in Kombination mit siebenstelligen Zahlen hinzu und schon stehen wir wieder vor dem Problem mit dem offenen Mund…

  • 650 Millionen US-Dollar betrug der Umsatz von MLB Advanced Media in 2012
  • 100 Millionen US-Dollar betrug die Dividende, die zu gleichen Anteilen an die Klubs ausgeschüttet wurde (Prognose 2013: 150 Millionen US-Dollar)
  • 250 Millionen US-Dollar Umsatz durch Abonnenten von Paid Content
  • 150 Millionen US-Dollar Umsatz im Bereich Online Tickets
  • 150 Millionen US-Dollar Umsatz durch Werbung und Sponsorships
  • 100 Millionen US-Dollar Umsatz durch den MLB Online Shop
  • 25-27% pro Jahr beträgt das geschätzte Wachstum der vier Umsatzsäulen

Mal abgesehen von all diesen beindruckenden Zahlen – warum sind die Arenen eigentlich nicht ausverkauft…? – muss ich sagen: Hier ist absolut keine Chance für irgendeinen Nörgler. Was auf den Social Media-Kanälen der MLB und ihrer Teams passiert ist (Bitte entfolgen sie mir jetzt, die Lobeshymne endet noch nicht) inhaltlich unfassbar gut.

Und dann kommt so ein runder Auftritt auf allen digitalen Plattformen hinzu. Ich bin bedient, ziehe den Hut, nehme ihn nicht mehr ab und rufe ein letztes Mal: „show me the money“!

Foto: Michael J Mandeville

so geht second screen im sport – fans machen stimmung beim geisterspiel

In der Arena herrscht gähnende Leere – Das Einzige was man hört sind laute Kommandos der beiden Trainer. Zwischendurch mal ein Pfiff – Ansonsten Totenstille. Vor den Toren kämpft der Mob mit der Polizei. Es fliegen Gegenstände, Rauchbomben, Tränengas und alles was nicht niet und nagelfest ist.

Zugegeben: Ein wenig überzogen dargestellt. Allerdings hat die tunesiche Regierung festgelegt dass alle Spiele in der ersten tunesischen Fußball-Liga unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden sollen.

Wenn eine Regierung ein solches Verbot ausspricht, dann ist es nicht leicht sich als Klub dem zu widersetzen. Aber mit ein wenig Kreativität und ein paar digitalen Hilfsmitteln lässt sich auch ein solches Verbot lässig umkurven

Ich finde eine ganz wunderbare Idee und eine großartige Verknüpfung zwischen On- und Offline via second Screen. Ich bin mir sicher dass es nicht lange dauert und wir sehen diesen Ansatz in anderen Ligen! Darijans Tweet wirft allerdings eine berechtigte Frage auf: Geht so die Fankultur des Sports vor die Hunde?

Lese-Tipp: „How ESPN Brings Big Plays To The Small Screen“

Wer Zeit für einen guten und informativen Beitrag zum Einsatz cleverer Second-Screen-Strategien hat, dem empfehle ich einen Abstecher zu Fast Company. Unter dem Titel „How ESPN Brings Big Plays To The Small Screen“ hat Ryan Spoon, Senior Vice President Product Development bei ESPN Digital Media, ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert.

Der Erfolg hinter der Omnipräsenz von ESPN auf Smartphone, Tablet und Co. während der Live-Übertragungen und Wiederholungen ist ebenso simpel wie sinnig: Der Fokus für die beste Fan-Experience während der Übertragung, vollkommen unabhängig davon, wie groß der Bildschirm ist und wie seine primäre Funktion, wenn man noch mehr anbieten kann.

Die wichtigsten Faktoren:

  • Verknüpfung von TV und Device als Symbiose für das beste Erlebnis, egal auf welchem Bildschirm.
  • Die Komponenten „live“ und „social“ zusammenbringen, damit alle aktiv teilhaben.
  • Auf die Wünsche der Community hören und diese umsetzen – siehe SportsCenter Feed.
  • Nicht in Web-Formaten und -Strukturen denken, sondern applikationsspezifisch, da sie Dinge ermöglichen, die eine Website einfach nicht kann.
  • Nicht in starren Mustern denken, sondern transformativ, um aus dem Gegebenen noch mehr rauszuholen.


  • Eine ungemein spannende Materie, die auch in Deutschland noch enormes Potential hat.

    Wie die Medien den Sport verändern

    Die DGPuK, die Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, feiert 2013 ihr 50-jähriges Bestehen. Im Zuge dessen werden 50 Wissenschaftlern aus allen Sparten der Kommunikation Fragen gestellt, um den Wandel der Medien im Allgemeinen wie Speziellen zu beleuchten.

    Gestern wurde die 39. Frage gestellt, die an Marco Dohle und Gerhard Vowe von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ging.

    Wie verändern Medien den Sport?

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